Vibe Coding: Die Zukunft der Softwareentwicklung?

Die Welt der Softwareentwicklung hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Ein zentrales Konzept, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist Vibe Coding. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff? Wie beeinflusst er das Programmieren und welche Rolle spielt die KI-gestützte Softwareentwicklung?

Vibe Coding: Was steckt dahinter?

Mit Vibe Coding wird eine Art der Softwareentwicklung bezeichnet, bei der kein Code mehr geschrieben wird, sondern stattdessen die AI den Code schreibt. Aufgabe der „Entwickler“ ist es nur noch, die AI mit den passenden Prompts zu füttern.

Was auf den ersten Blick utopisch erscheinen mag, funktioniert in der Praxis schon erschreckend gut. Allerdings: der von der AI erzeugte Code ist das Ergebnis eines LLMs (Large Language Model). Das bedeutet, es treten Halluzinationen auf, es werden veraltete Beispiele herangezogen, es wird eine ungeeignete Struktur zum Vorbild genommen usw. Die AI plappert halt nur nach, was sie in den Trainingsdaten gefunden hat.

Softwareentwicklung in Zeiten der KI

Die Softwareentwicklung befindet sich in einem Wandel. Früher mussten Programmierer alles manuell coden, heute helfen künstliche Intelligenz und Automatisierung dabei, schneller und effizienter zu arbeiten. Die wachsende Rolle von KI in der Programmierung bedeutet, dass klassische Arbeitsweisen immer mehr ergänzt oder sogar ersetzt werden. Generierter Code aus KI-Modellen kann helfen, Standardaufgaben zu automatisieren und macht Entwickler produktiver.

Die Tools fallen derzeit in zwei Kategorien:

  • Plugins für bestehende IDEs
  • Komplett „neue“ IDEs

Die IDEs sind natürlich nicht vollständig neu entwickelt. Cursor und Windsurf setzen auf Visual Studio Code auf. Da es als Open Source zugänglich ist, braucht niemand bei Null anfangen.

Die Plugin basierenden Lösungen setzen eher auf eine bessere Codecompletion. So bieten GitHub Copilot oder die JetBrains eigenen Plugins eine deutlich leistungsstärkere Autovervollständigung, als das bislang der Fall war. Allerdings gilt auch hier: es kommt zu Halluzinationen. Die Tools beziehen derzeit den existierenden Code noch zu wenig ein.

Das ist bei den IDEs anders. Cursor und Windsurf versuchen, die LLMs mit mehr Kontext zu versorgen. Dadurch ist der generierte Code häufig näher am existierenden Code. Aber auch hier kommt es zu totalen Aussetzern. Der wesentliche Unterschied liegt in der Integrationstiefe. Windsurf lässt die automatisierten Tests laufen oder startet den Compiler, um aus den Ausgaben Rückschlüsse zu ziehen. Das macht Routinearbeiten deutlich schneller.

KI als Unterstützung für Programmierer

Einer der bekanntesten Experten auf diesem Gebiet ist Andrej Karpathy, der betont, dass KI eine Art „Copilot“ für Entwickler sein sollte. Er hat den Begriff Vibe Coding geprägt.

Anstatt ganze Programme autonom zu schreiben, fungiert sie als Assistent, der Vorschläge macht, Fehler erkennt und den Entwicklungsprozess beschleunigt.
Ein gutes Beispiel ist das Debugging. Mithilfe von KI können Fehler schneller gefunden und behoben werden, ohne dass Programmierer mühsam jeden einzelnen Schritt durchgehen müssen. Das spart Zeit und erhöht die Produktivität enorm.

Tools für die KI-gestützte Softwareentwicklung

Welche Tools unterstützen die KI-gestützte Softwareentwicklung am besten? Hier sind einige der beliebtesten Lösungen:

  • Cursor – Eine moderne KI-gestützte Entwicklungsumgebung auf Basis von VS Code, die Code vorschlägt und Fehler frühzeitig erkennt.
  • Windsurf – Ebenfalls auf VS Code basierende IDE
  • GitHub Copilot – Eine KI, die bei der Programmierung hilft und Codeblöcke automatisch generiert.
  • Tabnine – Eine weitere KI-basierte Auto-Completion-Software für Entwickler.

Diese Tools helfen dabei, den kreativen Fluss im Vibe Coding zu unterstützen, indem sie repetitive Aufgaben übernehmen.

Die Arbeitswelt der Softwareentwickler verändert sich

Obwohl KI eine große Hilfe sein kann, gibt es auch Herausforderungen. Softwareentwickler müssen lernen, mit KI-gestützten Tools richtig umzugehen und sie effektiv in ihren Workflow zu integrieren.
Außerdem bleibt die Frage, wie sich KI langfristig auf die Softwareentwicklung auswirkt. Wird es bald nur noch eine Aufgabe für Maschinen sein, oder bleibt die menschliche Kreativität unersetzlich?

Derzeit mache ich mir noch keine Sorge, dass Entwickler vollständig durch AI ersetzt werden. Doch wir werden deutlich produktiver, so dass die Nachfrage nach Softwareentwicklern derzeit eher sinkt. Einige große Player entlassen Entwickler. Ob dies nur der KI zugeschrieben werden kann, sei dahingestellt. Die Zeiten, in denen man sich als Entwickler aus vielen freien Stellen einen Job aussuchen konnte, sind allerdings vorbei.

Daraus kann nur jeder Entwickler schlussfolgern, dass er mithalten muss. Wer noch nicht auf KI gestützte Tools setzt, gerät sehr schnell ins Hintertreffen. Wir empfehlen daher auch in unseren Trainings die KI beim Bearbeiten von Übungsaufgaben aktiv zu nutzen.

Aktuelle Clean Code Trainings

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Termine der einzelnen Trainingstage:

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Wir führen alle Seminare auch als geschlossene Firmenkurse für Sie durch.
Bei Interesse oder Fragen kontaktieren Sie uns gerne.

Coden in der neuen Ära der Softwareentwicklung

Die Art zu coden hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Programmierer müssen sich nicht mehr auf jeden einzelnen Aspekt des Codes konzentrieren, sondern können sich dank KI-Assistenzsystemen mehr auf die Architektur und Logik ihrer Anwendungen fokussieren.
Das bedeutet auch, dass sich die Anforderungen an Programmiersprachen und Entwicklungsprozesse anpassen werden. Während einige traditionelle Methoden weiterhin bestehen bleiben, wird der Einfluss von KI immer größer.

Einen Prototypen braucht schon heute niemand mehr vollständig selbst entwickeln. Das kann die KI uns abnehmen, weil ein Prototyp nicht weiter gepflegt werden muss. Bereits das revolutioniert die Softwareentwicklung, weil wir so schneller Feedback einholen können. Die KI übernimmt hier praktisch.

Auswirkungen auf die Softwareentwicklung

Welche Auswirkungen hat das alles auf die Softwareentwicklung? Folgende Punkte scheinen mir wichtig:

  • Mehr Produktivität: Durch die Unterstützung von KI können Entwickler schneller arbeiten.
  • Weniger repetitive Arbeit: Automatisierte Prozesse sparen Zeit und Energie.
  • Tests generieren: Damit wird der aktuelle Stand getestet und Verhaltensänderungen entdeckt.
  • Höhere Code-Qualität: KI-Assistenz hilft, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
  • Niedrigere Code-Qualität: Komplett generierter Code hat meist zu wenig Struktur. 
  • Neue Herausforderungen: Entwickler müssen lernen, mit KI zu interagieren und sie sinnvoll einzusetzen.

Die Zukunft der Softwareentwicklung wird also eine Kombination aus menschlicher Kreativität und maschineller Unterstützung sein – eine spannende Entwicklung, die sich ständig weiterentwickelt. Vibe Coding verändert die Arbeitswelt der  Softwareentwickler drastisch. Und es wird in Zukunft sicher noch mehr Aufgaben für die KI geben, als nur Code zu generieren.

Fazit: Vibe Coding ist die Zukunft

Vibe Coding steht für eine neue Art der Programmierung, bei der Kreativität, Flow und Effizienz im Mittelpunkt stehen. KI spielt dabei eine entscheidende Rolle und ermöglicht es, die Art, wie wir Code schreiben, grundlegend zu verbessern.
Mit den richtigen Tools und einer offenen Haltung gegenüber neuen Technologien können Entwickler die Chancen der KI-gestützten Softwareentwicklung optimal nutzen – und vielleicht sogar mit noch mehr Freude programmieren als je zuvor.

Doch es gilt auch: die Prinzipien und Praktiken der Clean Code Developer Initiative bleiben unverändert relevant. Die KI hat diese noch nicht im Blick. Derzeit müssen wir als Entwickler vor allem für die Struktur sorgen. Sowohl im Kleinen (Detailed Design) wie im Großen (Architektur). Gleichzeitig gilt: wer die AI Tools noch nicht täglich verwendet, sollte Gas geben und auf den Zug aufspringen, bevor er abgefahren ist.

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